Alltagswahnsinn

Mein Psychologe wäre heute echt stolz auf mich gewesen. Ich habe vor fremdem Leuten geweint, mich nicht super dabei gefühlt aber ich habs getan.

Warum?
Na ich war in der Abdomensprechstunde, nachdem ich ewig im Krankenhaus umhergeirrt bin. Dann kam ich auch relativ schnell dran. Ärztin hat mich abgetastet, gaaanz liebe Schwester hat mir Blut abgenommen. Auf zum Ultraschall. Einmal quer durchs Krankenhaus.

Dort hat der Doc gesagt, dass der Blinddarm vergrößert ist, der eine Entzündungswert hoch gegangen ist und der andere runter. Er meinte ich werde wohl operiert werden. Da musste ich mich schon zusammen reißen.

wieder zurück zu der ersten Ärztin. Den Weg hatte ich nun halbwegs drauf. Gut mit dem ersten Fahrstuhl kam ich in der korrekten Etage an, aber ich war verwirrt. Lieber wieder Treppen rauf, nochmal schnell aufs Klo und dann die nächsten Treppen wieder runter. Das sah gut aus.

Die ganze Zeit war ich schon kurz vorm heulen, hatte mich aber noch gut im Griff. Als es dann aber um die Aufnahme ging, habe ich einfach los geweint. Die Ärztin hat einfach weiter mit mir gesprochen und nicht groß drauf eingegangen. Die Schwestern waren wieder echt lieb und haben mich getrötest, mir die Daumen gedrückt. Naja aber was solls.

Die Ärztin wollte dann aber auch dass noch der Oberarzt drauf schaut. Als der aber ewig nicht kam hat sie entschieden, dass ich nach Hause darf. Ich solle kommen wenn es schlimmer wird. Falls es Montag noch da ist dann wieder dort hin. Am Dienstag wäre sie dann auch da. Da konnte ich mich so langsam beruhigen.

Sie war halt auch nicht sicher ob man bei Schwangerschaft das direkt machen soll. Da vorallem der eine Wert zurück gegangen ist. Und es kann auch ne normale Magen-Darm-Entzündung sein.

Den Doc beim Ultraschall hab ich auch gefragt wegen einer möglichen Fehlgeburt. Der meinte aber dass dann die Entzündungswerte nicht so hoch wären.

Nun bin ich zu Hause, horche ständig in mich ein, hoffe dass es weg geht, esse magenschonend und warte ab. Vielleicht sollte ich einfach ne Krankenhaustasche packen. Ist doch meistens wenn man vorbereitet ist passiert nix.

Frau K ist ja wieder schwanger und damit hochsensibel.
Gestern hatte ich wieder mal starke Schmerzen. Als es unerträglich wurde ging es in die Notfallaufnahme der Gyn.

Dort hieß es schon es ist der Teufel los. Nun gut. Nachdem dort sicher gestellt wurde, dass es dem Baby gut geht. Ok es gibt bisher kein Herzschlag also auch kein Baby. Aber bei der Schwangerschaft ist alles gut. sie meinte aber es könnte eine Blinddarmentzündung sein. ich solle doch noch in die nächste Notfallaufnahme fahren.

Naja sicher ist sicher. Also auf gings, ins Auto, fahren, Notfallaufnahme suchen, anmelden und nach 15 Minuten kam ich dort auch schon dran.

Die Behandlung dauerte allerdings ultra lange. Erst hat es sich der erste Arzt angeschaut, Blut abgenommen, Urin hab ich abgegeben und ei Ultraschall wurde gemacht. Das hat der erste Arzt übernommen. Dann hat er sicherheitshalber noch den anderen Arzt hinzu gezogen. Der wollte auch gerne noch nen halbstündigen Ultraschall machen.

Fazit: Die Entzündungswerte sind hoch, aber nicht hoch genug. Ich solle nochmal in die Abdomensprechstunde am Tag gehen.

Um 3 ging es dann nach Hause.

Der Herr musste um 7 wieder raus, ich sollte auch zwischen 9 und 10 in der Sprechstunde auftauchen.

Schlafen.

Der Test war ja nun positiv. Gut.

Ich merke außer einem leichten ziehen im Bauch nix. Ich spritze mich schon, schaden kanns ja jedenfalls nicht. Ansonsten habe ich bisher keine Nebenwirkungen vom Baby. Ist das gut oder schlecht?

Ich bin reserviert, hoffe das es was wird, falls nicht üben wir fleißig weiter und das Ganze mit Spass. Ich bin gerade wirklich zuversichtlich. Hoffe einerseits darauf dass es was wird, andererseits ist es auch ok wenn nicht. Wer will zwischen Weihnachten und Neujahr ein Baby bekommen?! Naja vielleicht wir!

Ein wenig Angst schwingt immer mit, da die Ärztin mich immer gefragt hat ob ich Brustspannen hab. Beim letzten Mal schon nicht. Nun weiß ich nicht ob es heißt wenn ich das nicht hab bin ich auch nicht mehr schwanger. Ich warte ab bis zum Termin in 3 Wochen. Entweder die rote Flut kommt noch, dann ist es wieder weg, oder die Ärztin zeigt mir ein Wurm im Bauch.

Es sind noch 3 Wochen. Ich hoffe ich kann so positiv bleiben. Und ich weiß auch nicht ob ich es dem Psychologen erzählen will oder sollte. Einerseits beschäftigt es mich, andererseits ist es auch weniger Vorfreude, weniger drauf angesprochen werden, weniger Eingeweihte. Es ist hart.

Ich habe heute Morgen nen positiven Schwangerschaftstest gehabt. Ich freu mich recht verhalten. Wir wissen ja wie das letzte Mal geendet ist. Wir warten also ab.

Der Herr kommt gleich vom Doc wieder und dann gehts ab in Urlaub.

Ich hoffe die "Nebenwirkungen" hauen mich nicht um. Mir ist jetzt schon warm, was sonst nie der Fall ist, mir ist schwindelig und leicht übel.

Nun gut Urlaub und Ablenkung tut gut.

Hauptstadt ich komme!

Am Montag habe ich es erfahren. Es wird kein Baby geben - noch nicht jetzt. Der Wert war am Freitag wieder komplett runter. Am Montag fing die Blutung stark an. Ich war auf Arbeit, also durch da. Ich hatte die Ärztin halb 2 angerufen und da hat Sie es mir gesagt.

Es sollte wohl noch nicht sein. Ich musste mich auf der Arbeit echt zusammen reißen. Die Tränen kamen dann im Auto und zu Hause. Babysitten war ich trotzdem.
Als ob meine Schwester es ahnte hat sie das Thema angesprochen. So von wegen wenn ich mich nicht beeile werden es Zwillinge weil ich dann schon so alt bin. Ich musste mich echt zusammen reißen, dass ich ihr nicht sagen, dass sie doch bitte ruhig sein soll, da ich gerade erst eine Fehlgeburt hatte. Ich habs nicht getan. Ich will nicht, dass meine ganze Familie mich mitleidig anschaut. Es wissen der Herr und ich und meine Kollegin und sein Kollege. Und das ist gut so.

Wir werden weiter versuchen ein Baby zu bekommen, nichts erzwingen und dann wenn ich mit der Therapie vorankomme und auch weiter zum Sport gehe dann wird das auch was. Dann bin ich kopfmäßig auch weiter.

Am Abend hab ich dann nochmal in den Armen des Herrn geweint. Ich bin froh, dass ich den Wurm noch nicht gesehen hatte. Aber mit dem Gedanken hatte ich mich angefreundet, aber so richtig schwanger hab ich mich nicht gefühlt. Nun gut, es ist vorbei. Am Donnerstag muss ich nochmal zur Ärztin, die will sich das alles nochmal anschauen ob das gut ist. Ich hoffe es mal.

Am Freitag beim Ultraschall war da immer och nur ein schwarzes Loch zu sehen- Kein Kind, kein Dottersack, nichts was nach guten Nachrichten aussieht. Ich glaube die haben sich verrechnet.

Ich muss nun nochmal bis Donnerstag abwarten ob man dann was sieht. Ansonsten ist es wohl ein Windei.

Auf der Arbeit werde ich wohl erzählen, dass ich starke Magenschmerzen hatte. Wenn es dann tatsächlich weiter geht, dann kläre ich meine Chefin später auf, dass es wohl die Mutterbänder waren und es nur keiner gemerkt hat. Das ist der Plan. Ich hoffe die fressen das.

Ich war gerade in der Klinik bei den Profis wegen den Spritzen. Die Frau war auch echt nett und hat mich gut aufgeklärt. Den Ultraschall habe ich ihr gesagt macht meine Ärztin Morgen. Da meinte sie dann muss sie das nicht machen. Rezepte für noch ne Kompressionsstrumpfhose mitgenommen und für die Spritzen.

Als ich im Auto saß rief die nochmal an. Ich solle mit den Spritzen warten bis morgen nach dem Ultraschall. Nicht dass dann da nix ist und Sie ausschaben müssen. Dann wäre es nicht gut wenn ich schon Blutverdünner genommen hätte.

So nun bin ich wieder verunsichert. Heul. Das wird der längste Tag meines Lebens. Ich will einfach nur wissen, ob da nun ein Würmchen ist oder nicht. Ich sehne morgen früh herbei. Das krank sein macht die Sache auch nicht besser.

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Ich bin zu Hause, darf nicht viel machen, soll den ganzen Tag rumliegen. Was macht man automatisch? Ich horche in mich hineine, jedes ziepen, jedes Zipperlein. es nervt. Wie viel blute ich derzeit? Und dann wird immer wieder der Laptop ran gezogen und Dr. Google befragt. Der hat gaaaanz viele Möglichkeiten für mich auf Lager. Von Anzeichen für Fehlgeburt, bis hin zu den Farbunterschiedes des Blutes, zur Einnistungsblutung, zu altem Blut. Was auch immer. Ich mache mich immer wieder verrückt. Horche zu sehr in mich rein und habe Angst dass ich den Wurm verliere.

Der Herr versucht mich dann abends wieder runter zu bekommen. Höre mittlerweile schon Entspannungsmusik damit ich mich ablenke aber es wird nicht besser. Und der Herr hat gut reden. Für ihn ist das ganz einfach. Aber er hat ja recht. Eine Fehlgeburt oder der Abgang ist ja dann wenn der Wurm eh nicht lebensfähig wäre.

Wie werde ich in dieser Hinsicht ruhiger? Ich hoffe einfach dass die Blutungen auf hören und ich nächste Woche wieder arbeiten gehe um mich ablenken zu können.

Mir ist mittlerweile sooo langweilig. Ich darf nicht viel machen, soll rumliegen und das nervt. Dazu kann ich auch Niemandem sagen warum ich krank bin. Habe echt Angst wenn die Kollegen nächste Woche fragen was los war. Das Geheimnis zu wahren ist echt hart für mich, vor allem weil ich mich eigentlich soooo freue. Aber gut es kann halt noch so viel schief gehen und dann wäre es zu hart wenn es alle wissen. Wir warten also noch 6 Wochen. So Ende März ist es dann also Spruchreif, wenn bis dahin alles gut ist.

Drücken Sie mir die Daumen.

Gestern wurden die Schmerzen unerträglich und dazu gab es noch leichte Blutungen. Ich als Neuling fand das nicht schön und ich hatte das Gefühl mein Bauch platzt.

Der Herr hat mich am Nachmittag dann in die Klinik gefahren. Nach einer Stunde unter heftigen Schmerzen warten, wobei ich davon ausging, dass es sich um eine Fehlgeburt handelt. Google hat mir das gesagt.
Nun gut es war nicht so. Ich wurde gründlich untersucht. Bisher alles in Ordnung. Die Erbse lebt, und da drinnen ist alles gut ausgebildet.

Nun bin ich die Woche krank geschrieben, soll liegen und mich einfach ausruhen. Erst wenn die Blutung mindestens einen Tag nicht ist, ist es gut.

Von meiner Ärztin heute morgen klang das alles harmlos, mit Einnistungsblutung und alles kein Problem, solle halt liegen.

Nun gut, das mache ich nun. Ich habe ein voll schlechtes Gewissen gegenüber meinen Kollegen, da ich Morgen den langen Tag mit Kundendienst übernehmen sollte. Nun gut. Der Herr meint ich solle mich da nicht fertig machen und mich auf mich konzentrieren. Mache ich jetzt halt auch.

Drückt mir die Daumen dass alles gut wird.