Sonntag, 13. Juli 2014
Zusammenbruch
Nachdem es mir in letzter Zeit recht gut ging, sodass ich auch zwei Sitzungen beim Psychologen ausfallen ließ, stellte sich heraus, dass es falsch war.
Gestern suchte ich dann eine Überweisung, fand Sie nicht, und brach darüber zusammen. Und dann brach alles über mir ein. Ich habe wohl noch nichts überwunden, bin nicht psychisch stabil nach der Fehlgeburt.

Sicher spielte auch die geringere Zuneigung durch Fußball jeden Abend eine Rolle. Ich hätte auf den Psychologen hören sollen und diese eher einfordern sollen.

Nun musste der Herr dran glauben. Mindestens zwei Stunden geschluchzte, geschniefe, Selbstmitleid, Kritik und Umarmung.

Alles in Allem ging es darum. Kurz nach der FG fing die WM an. Der Herr schaute also jedes Spiel, er war ja auch krank geschrieben. Mit jedem Spiel fehlte er mir mehr. Er fehlte mir beim reden, kuscheln und einschlafen. Ich fühlte mich zunehmend Allein. Der Sex wurde weniger. Mein Selbstwertgefühl sank ins unermessliche. Das Abnehmprogramm kam ins stocken, ich nahm nicht weiter ab, nun wieder zu. Da kam noch Frust obendrauf. Ich fühle mich einfach nur dick und hässlich. Der Zuspruch vom Herrn fehlte noch mehr. Termine reihten sich aneinander sodass wir erst spät heimkamen, dann lief WM.
Das wäre sicher nicht so hart gewesen, wenn mein Hirn nicht den Sprung zum Kind gemacht hätte. Keine Zweisamkeit, kein Sex, kein Kind, kein neuer Versuch oder ewiges Warten. Auch wenn wir erst die Arzt Termine abwarten wollen. Mein Hirn spinnt sich was zusammen und ich verrenn' mich darin. Ich werde immer mehr aggressiv, mag mich nicht mehr, werde ungerecht und kann die Fassade nicht mehr aufrecht halten. Es kündigte sich am Tage bereits an, am Abend entlud sich das Gewitter.

Der Herr weiß nun woran es krankt. Ich sollte das dem Psychologen erzählen. Ich habe aber auch Angst.

Versteht der Psychologe mein krankes Denken und die Verwirrungen? Er weiß noch nicht, dass ich schon öfter kurz davor stand mir das Leben zu nehmen. Bisher kam ich immer selber raus. Nun hab ich den Herrn und keine Ambitionen mehr dazu. Aber die Gedankengänge sind immer noch wirr. Und die Ambitionen wieder Drogen zu nehmen um mal von dem Gewicht runter zu kommen sind auch schon da gewesen.

Ich glaub ich brauch ne Doppelstunde Therapie.

Auf jeden Fall ist das ja Heute vorbei. Der Herr hat hoffentlich verstanden worum es geht und das ich halt mehr Zuneigung brauche, die nicht daraus besteht, dass er neben mir auf der Couch liegt. Nein mir reichen Kuschelattacken und Liebesbekundungen zwischendurch. Ich brauche ihn nicht beim Serien schauen an meiner Seite wo er sich langweilt. Das ist nicht Sinn und Zweck. Er soll auch kein Hobby aufgeben, aber mich auch nicht aus den Augen verlieren.

Der Anfang heute war gut. Gemeinsam Rad gefahren, Sex gehabt und zwischendrin gekuschelt. Das tat richtig gut.

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